Das zweite TROUBLE FEATURE im Rahmen des CROSSING EUROPE FILMFESTIVALS ließ diesmal sehr verschiedene Weltbilder und Bilderwelten aufeinanderprallen: Der formalistisch verspielte Beitrag aus der
Panorama-Sektion des Festivals Der lange Sommer der Theorie (R.: Irene von Alberti, D 2017) wurde mit den äußerst kontroversiellen Gegenspielerinnen aus Carl Froelichs
Die Vier Gesellen (D 1938 !) konfrontiert. Eigentlich sind es vier Gesellinnen, die 1938 eine Grafikdesign-Firma gründen, um auf dem patriachalen Arbeitsmarkt im Berlin 1938
bestehen zu können. Dabei kommen emanzipatorische Themen, wie Solidarität unter Frauen und das gemeinsame Schaffen besserer Lebens- und Arbeitsbedingungen zum Zuge, die aber schlussendlich in
einer Heiratstirade enden, die jeder der Gesellinnen ihren rechten Platz in der Volksgemeinschaft zuweist. Der Film ist vor allem wegen Ingrid Bergmann erhalten, die vor ihrem Durchbruch in
Hollywood einen Vertrag mit der UfA einging (der sich aber nach diesem Film auflöste). Mehr dazu hier !
Die anschließende Diskussion unter Anwesenheit der Regisseurin Irene von Alberti warf Schlaglichter auf Feminismus, Propaganda, Arbeitsverhältnisse, Künstlerinnen-WGs und die von Lenin geprägte
Frage: "Was tun?"
Danke an Irene von Alberti, alle Mitdiskutant*innen und das Team des CROSSING EUROPE FILMFESTIVALS !